Digital lernen in interprofessionellen Teams
Das Erasmus+-Projekt ACTIVATE entwickelt in europaweiter Zusammenarbeit Methoden für digitales Kompetenztraining von interprofessionellen Teams im Gesundheitsbereich.
In Gesundheitsberufen fehlt oft Zeit für zielgerichtete praktische Übungen und die Zusammenarbeit von interprofessionellen Teams in der Aus- und Weiterbildung von Arbeitskräften und Studierenden. Die digitale Transformation und die damit verbundene Forschung können helfen, passende Schulungsszenarien zu entwickeln und zu erproben.
Das Erasmus+ Projekt ACTIVATE - Agile Competency-Based Learning for Individuals and Teams – setzt hier an. Die Partner entwickeln Simulationsszenarien für das individuelle Kompetenztraining und die interprofessionelle Zusammenarbeit in der häuslichen und palliativen Pflege sowie eine mobile Anwendung für narratives Feedback und ein gemeinsames Dashboard zur Nachbesprechung von interprofessionellen Team-Trainings. Die Schulungsszenarien sowie die digitalen und KI-Technologien werden in der Ausbildung von Gesundheitsberufen mit Studierenden der Medizin, Pflege, Ergotherapie und Pharmazie in Deutschland und Schweden erprobt und erforscht.
Hintergrund
Die demografische Entwicklung in Europa erfordert Arbeitskräfte, die mit einer alternden Bevölkerung mit multimorbiden chronischen Krankheiten umgehen können. Das verlangt von der Ausbildung in Gesundheitsberufen, lebenslanges und interprofessionelles Lernen mit innovativen pädagogischen Methoden und Technologien zu unterstützen. In Skills Labs oder an Arbeitsplätzen fehlen jedoch oft wesentliche Voraussetzungen für individuelle zielgerichtete praktische Übungen und das Erlernen der Zusammenarbeit in interprofessionellen Teams.
HTWK entwickelt Prototypen
An der HTWK wird insbesondere das Arbeitspaket „Digital technology for interprofessional learning“ bearbeitet. Dabei geht es einerseits um ein Domänenmodell bzw. eine Knowledge Base für interprofessionelles Lernen. Andererseits wird ein Prototyp entwickelt, der webbasiert aus der Transkription von interprofessionellen Team-Trainings Einträge in einem Dashboard für eine Nachbesprechung generiert. Dabei wird die Interaktion des Teams berücksichtigt; den einzelnen Team-Mitgliedern werden Aufgaben zugewiesen, und sie werden mit Links zu weiterführendem Material versorgt.
An der HTWK Leipzig ist Professor Jochen Merker Projektverantwortlicher. Professor Thomas Riechert wirkt inhaltlich mit, und Oleg Krikotov ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt eingestellt. Die Software-Entwicklung soll dabei hauptsächlich durch Studierende der (Medien-)Informatik erfolgen, die dabei auch selbst gleich Erfahrung mit der Arbeit in interprofessionellen Team machen.
Koordiniert wird das Projekt von der Universität Münster, im Zeitraum vom 1.9.2024 bis 31.8.2026 wird es zusammen mit der Universität Twente (Niederlande) und der Universität Örebro (Schweden) durchgeführt. Weitere Informationen findet man auf der Projektseite und unter dem nachfolgenden Link auf die Erasmus+ Projektkarte der EU als Geldgeber dieses Projekts.